Vermeintliche „Roswell Dias“ und die dahinterstehende Kontroverse

Mexico City (Mexiko) – Seit 2013 spitzen sich die Diskussionen um zwei Dias zu, die möglicherweise den Körper eines toten Außerirdischen zeigen. Ufologen mutmaßen, es könne sich sogar um die Leiche eines beim sagenumwobenen Roswell-Absturz 1947 in New Mexiko abgestürzten Außerirdischen handeln.

Anmerkung: Für die in dieser Meldung gezeigten Fotos verweisen wir ausdrücklich auf grenz|wissenschaft-aktuell

Die Bilder wurden mit weiteren Kodachrome-Dias in einer Kiste gefunden, welche der damaligen Rechtsanwältin Hilda Blair Ray gehörten. Sie hatte in der Eisenhower Kontakte bis in die höchsten Regierungsrängen. Experten datieren die Fotos bis in die 1940 Jahre zurück.

Am Dienstag, den 5.05.2015 wurden die Dias in einer fünfstündigen Veranstaltung präsentiert. Einer der Redner war übrigens der ehemalige US-Astronaut und der sechste Mensch auf dem Mond, Dr. Edgar Mitchell. Schon während der Veranstaltung zeigten sich Mediziner und Experten der Anatomie skeptisch, denn sie meinten, der Körper könnte die Leiche einen mumifizierten Kindes zeigen.

Detailvergrößerung der Kopfpartie | Copyright/Quelle:SlideboxMedia.com / bewitness.org / grewi.de


Rekonstruktionen des Kopfes auf der Grundlage von Foto 1. | Copyright/Quelle: grewi.de /
SlideboxMedia.com / bewitness.org

Ganzkörper-Rekonstruktionen auf der Grundlage von Foto 1. | Copyright/Quelle:SlideboxMedia.com / bewitness.org / grewi.de



Dia Nr. 2. | Copyright: slideboxmedia.com / bewitness.org / grewi.de


Auf Dia Nr. 2 kann man vor den Beinen des toten Körpers ein Schild erkennen. Was auf dem Schild geschrieben steht ist noch nicht restlos geklärt, ein Team kritischer UFO-Forscher mit der Bezeichnung „The ‚Roswell Slides‘ Research Group“ behauptet, dieses Schild entziffert zu haben, dazu haben sie angeblich eine hochauflösende Version von Dia Nr. 2 von einen Insider erhalten, welche sie mit Hilfe des Computerprogramms „SmartDeblur“ innerhalb einiger Stunden entschlüsselt haben wollen.

Die von der „The ‚Roswell Slides‘ Research Group“ entzifferte Version des Hinweisschildes. | Copyright/Quelle: roswellslides.com / grewi.de


MUMMIFIED BODY OF TWO YEAR OLD BOY
At the time of burial the body was clothed in a xxx-xxx cotton
shirt. Burial wrappings consisted of these small cotton blankets.
Loaned by the MR. Xxxxxx, San Francisco, California

Mumifizierter Körper eines zweijährigen Junge
Bei seiner Beerdigung war der Körper in eine x(unlesbar)x aus Baumwollehemd gewickelt. Bestattungstücher bestanden aus diesen kleinen Baumwolltüchern.
Leihgabe von Mr. X(unlesbar)X, San Francisco, Kalifornien

Während mit dieser Entzifferung die ganze Sache eigentlich klar und abgeschlossen wäre, stellen die ursprünglichen Untersucher diese Behauptung nun jedoch in Frage und unterstellen der „The ‚Roswell Slides‘ Research Group“ sogar einen direkt Schwindel oder zumindest, einem solchen Schwindel (in Form der an sie schon vorab gelieferten Vorlage) unterlegen zu sein.

Um diesen Vorwurf eines Schwindels zu verstehen, muss man zunächst folgende zeitlichen Abläufe und Hintergründe kennen:

– Ursprünglich waren die Dias nur einem sehr kleinen Personenkreis direkt bekannt und zugänglich. Hierbei handelt es sich um die (zufällige) Entdeckerin, den Sportjournalisten Adam Dew, UFO/Roswell-Forscher wie Don Schmitt und Tom Carey, sowie die zu Rate gezogenen Fachexperten von Kodak, Mediziner, Anatomen usw.

– Mit dem Trailer zu Adam Dews Doku „Kodachrome“ wurden dann erstmals auch die Dias selbst gezeigt – allerdings noch unscharf maskiert, da sie auf der BeWitness-Veranstaltung am 5./6. Mai erstmals und exklusiv gezeigt werden sollten.

– Auf dieser Veranstaltung wurden beide Dias dann erstmals gezeigt (s.o.) – auch wenn die Präsentation des zweiten Dias wohl aufgrund der Tatsache, dass es von Jaime Maussan nur auf spanisch erläutert wurde und dieses zweite Dia dem ersten ausführlich diskutierten Dia wirklich sehr ähnlich sieht, den meisten Beobachtern entgangen war.


– Zeitgleich mit der Veranstaltung veröffentlichte der UFO-Historiker Richard Dolan via „CoastToCoastAm.com“ eine hochauflösende Ansicht des ersten Dias (das später als „Kodachrome slide 11 bezeichnet werden wird). Auf diesem Dia ist die Schrift auf dem Hinweisschild jedoch gänzlich unleserlich, wird vom Weiss des Schildes völlig unleserlich überblendet.


– Nach der Veranstaltung postete Jaime Maussan eine kleine und damit nur schlecht aufgelöste Version des zweiten Dias via Twitter. Anhand dieser Ansicht wird jedoch klar, dass auf diesem (zweiten) Dia, der Text wesentlich deutlicher, wenn auch immer noch unleserlich, zu sehen ist. Allerdings ist dieses Bild teilweise zum rechten Rand hin beschnitten. Es fehlt also ein Teil des Textes, der jedoch auf der zuvor auf der Veranstaltung gezeigten Version zu sehen war.


– Am 8. Mai veröffentlichte Adam Dew dann auf seiner Webseite „slideboxmedia.com“ eine hochauflösende Version des Trommelscans des vollständigen ersten Dias („Kodrachome slide 11“), sowie eine Detailvergrößerung des Trommelscans des Hinweisschildes („Placard“) und einer Detailansicht des Kopfes der Leiche („Face“).


– Noch „vor“ dieser Veröffentlichung will die „The ‚Roswell Slides‘ Research Group“ jedoch bereits eine Kopie dieser Scans von einem „Insider“ erhalten, anhand dieser binnen weniger Stunden die Schrift mit Hilfe des kommerziellen Computerprogramms „SmartDeblur“ entziffert haben und somit auch die Leiche als mehr oder weniger gewöhnliche Kindermumie identifiziert haben (s.o.).

grewi.de

Tatsächlich gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Versionen, sodass man vermuten könnte, dass der entzifferte Text nur eine Fälschung ist, da z.B auf dem Original Flecken vorhanden sind, welche auf dem „Entzifferten“ nicht mehr zu sehen sind.


Wir von Repugnanti haben uns auch daran versucht, diesen Text zu entschlüsseln. Es ist uns zwar nicht ganz gelungen, jedoch gibt es einigen Indizien, die dafür sprechen, dass der „Fake“ vielleicht doch keiner ist.Repuganti Forschung

(Für eine vergrößerte Ansicht bitte anklicken!)

Es bleibt also weiterhin spannend, was es mit den Fotos wirklich auf sich hat. Repugnanti wird natürlich weiterhin berichten und es den Lesern wissen lassen, wenn es Neuigkeiten gibt.

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